Herbst 2019
Planungen
Nach den ersten Überlegungen folgten eingehende Stammbaumanalysen und letztlich der Entschluss, dass wir guten Gewissens eine Verpaarung unserer beiden Nachwüchsler angehen können, gehen wir so doch noch stärker in unsere Zielrichtung unter dem Hauptaspekt Gesundheit auch Form und Leistung zu vereinen.
Jetzt wird es Ernst ...
Just am letzten Urlaubstag unseres Sommerurlaubs wurde Grace läufig, so dass wir gerade daheim angekommen auch schon den Tierarzt für die Voruntersuchung und dann auch Zyklusbestimmung aufsuchten.
Da die Werte am Freitag noch niedrig waren, fuhren wir ohne große Sorge mit unseren Vierbeinern zum Wassertraining. Als wir aber am Montag den 05.08.2019 dann das nächste Progesterontestergebnis erhielten, brach dann aber doch etwas Panik aus, war der Wert übers Wochenende doch rasant in die Höhe geschossen. Noch am selben Abend machte ich mich mit Grace auf den Weg zu Keevan. Leider klappte es trotz einiger erfolgversprechender Versuche am Montag nicht mehr, so dass wir am Dienstag noch einmal anreisten. Keevan zeigte sich als sehr charmanter junger Rüde und war sehr auf das Wohlbefinden von Grace bedacht, und so passte dann erst am Dienstagnachmittag alles für ihn und wir fuhren voller Hoffnung auf unseren O-Wurf wieder nach Hause.
Hoffnung
Die vier Wochen bis zum Ultraschall-Termin können so unendlich lang sein, das glaubt man kaum. Entsprechend war die Erleichterung und die Freude riesengroß, als wir im grauen Nebel des Ultraschalls die schwarzen Flecken entdecken konnten, die der entscheidende Hinweis für eine Trächtigkeit sind. Bereits als der Ultraschallkopf auf Grace' Bauch aufsetzte, zeigten sich gleich die ersten Fruchtanlage und letztlich waren da so viele zu erkennen, dass klar war: Es wird ein großer Wurf!
In der folgenden Zeit machten wir uns bereit für das anstehende und mit Spannung erwartete Ereignis. Grace ging es wunderbar und sie genoss vor allem die erhöhte Aufmerksamkeit.
Die Trächtigkeit verlief völlig problemlos, nur zum Ende hin wurde Grace auffällig langsam bei unseren Spaziergängen. Auch in der letzten Nacht vor der Geburt schlief Grace gänzlich durch.
Auffällig war am Freitag lediglich, dass Grace ungewöhnliche Schlafplätze aufsuchte und sich letztlich ganz unter unser Bett zurückzog. Dort lag sie entspannt, hechelte schon einmal, zeigte aber keinerlei Unruhe oder Aufregung.
Als ich dann zum x. Mal nach ihr schaute, lag sie in einer recht verdächtigen Haltung dort und ich zögerte nicht lang und wechselte mit ihr in die Wurfkiste. Hier nun dauerte es keine 20 Minuten mehr und unsere kleine Oriella erblickte kurz nach 13 Uhr als erste das Licht der Welt. Von da an ging es langsam aber stetig weiter voran, doch nach dem 7. Welpen wurde die Pause dann doch sehr lang, dass wir uns nach einer gewissen Zeit voller Versuche die Wehentätigkeit anzuregen doch für einen Anruf in der Tierklinik entschieden. Dort angekommen entschieden sich die Tierärzte zur Sicherheit für Welpen und Hundemama für einen Kaiserschnitt – der erste in unserer 19 jährigen Zeit als aktiver Züchter - und holten die restlichen 6 Welpen auf die Welt. Leider war ein Mädchen bereits im Mutterleib verstorben und zusammen mit der Größe des Wurfes war es vermutlich auch ein Grund für den langen Stillstand.
Alle anderen Welpen und auch unsere Grace haben die OP gut überstanden und wir waren unendlich glücklich, als wir am nächsten Morgen gegen 9 Uhr endlich mit allen zusammen daheim in der Wurfkiste ankamen.
Insgesamt schenkte Grace uns 7 muntere Buben und 5 hübsche Mädchen und kümmerte sich trotz Narkose und der Wunde am Bauch aufopferungsvoll um die Kleinen.
Start ins Leben
In den ersten Tagen war es in der Wurfkiste noch sehr ruhig. Grace umsorgte die Kleinen und ließ sie unter keinen Umständen aus den Augen. Die täglichen Wiege- und Kontrollaktionen der Welpen finden immer unter der eingehenden Beobachtung von Grace statt und die vierbeinige Familie wird von ihr mit deutlichen Aufforderungen weggeschickt. Keine Chance für diese mal ein Auge in die Wurfkiste zu werfen. Die Minis entwickeln sich ganz wunderbar und haben zum Teil auch schon zugelegt.
7. Tag:
Bis zwei Tage vor dem 1. Wochengeburtstag waren wir absolut guter Dinge. Die kleinen Minis entwickelten sich trotz der Strapazen zum Start ihres Leben wirklich gut und die meisten hatten auch schon ordentlich zugelegt. Am Mittwochmorgen jedoch, stellten wir fest, dass Oonaghs Bauch aufgebläht war.
Natürlich machten wir uns dann direkt auf den Weg zum Tierarzt – Diagnose Darmverschluss - und kämpften schließlich gemeinsam mit dem Praxisteam bis Donnerstagabend um das Leben der kleinen Maus. Leider jedoch vergeblich. Als sie zu leiden begann, mussten wir sie schweren Herzens gehen lassen.
Auch wenn unsere Wurfkiste nach wie vor gut gefüllt ist, so fehlt uns dieses kleine Wesen doch unendlich, war ihr kleines Leben doch viel viel viel zu kurz.
Die 11 anderen Zwerge jedoch entwickeln sich ganz wunderbar und geben uns Hoffnung.
14. Tag: Die ersten zwei kritischen Wochen haben die 11 nun überstanden, ihre Geburtsgewichte haben sie verdoppelt und auch ihre Bewegungen optimiert. Um Laufen zu können muss ein kleiner Setter anfangs nämlich noch nicht sehen können. Die Beinchen tragen das Gewicht schon für die ersten 3-4 Schrittchen, auch wenn die Augen noch geschlossen sind, so geht es eben immer der Nase nach. Und finden Sie den Weg zur Mama mal nicht gleich so sind die Protestschreie deutlich hörbar.
Heute wurde die Welpenecke im Wohnzimmer vorbereitet und am morgen zieht Mama Grace mit den Zwergen ins neue Quartier um.
21. Tag: Die Äuglein haben sich geöffnet am ca. 14. Lebenstag geöffnet und damit beginnen auch die ersten Interaktionen mit der Umwelt. Inzwischen geht es mit dem Laufen auch schon richtig flott voran. Betritt die Mama die Wurfkiste, so werden im Nu alle wach, denn Ohren und Nasen funktionieren nun schon richtig gut und mit deren Hilfe schafft man es auch schon im Eiltempo zur Mama und damit zur nährenden Quelle.
Grace kümmert sich liebevoll, ist allerdings auch sehr dankbar für unsere Zufütterungsunterstützung. Ja, zwischenzeitlich habe ich das Gefühl sie möchte sich auf eine Abmachung einlassen, die nicht ganz meiner Vorstellung entspricht: Ich soll füttern, sie putzt.
Eigentlich eine praktische Angelegenheit, aber die Kleinen brauchen doch ihre Hundemamamilchportion!
28. Tag: Letzten Mittwoch stand der erste große Tierarzttermin an mit Blutentnahme für den PRA-rcd4-Gentest und Chippen. Alle Minis haben es super gemeistert und sich anschließend daheim über das leckere Futter hergemacht, um dann friedlich die Aufregung auszuschlafen.
Apropos Futter, da die Kleinen ja in den letzten Wochen bereits Ziegenmilch bekamen, haben wir auch schon mit dem Zufüttern begonnen und sind damit auf große Begeisterung gestoßen.
Ach ja und für eine kleine zusätzlich Portion Milch sorgt seit ein paar Tagen auch unsere Teckeldame Klara. Sie ist scheinträchtig und hat aufgrund dieses Umstandes die kleinen Os quasi adoptiert.
Seit einer guten Woche hat nun auch die Welpentoilette bei uns einen festen Platz in der Welpenecke und wir können berichten, dass die kleinen Os bisher zu den recht sauberen Zwergen gehören.
43.Tag:
In der Zwischenzeit haben die Minis schon so Manches kennengelernt, was ihnen auch im späteren Leben begegnen wird. Die Aufzucht in unserem Wohnzimmer bringt ja schon einmal allerlei Geräusche von Haushaltsgeräten, Radio, Fernseher und Kindern etc. mit sich, aber auch im Garten gibt es immer wieder Neues zu entdecken. In den letzten Tagen haben die Kleinen den Außenbereich immer weiter erkundet, so dass nun auch die Wippe und der Tunnel ebenso in den Welpenspielpark eingezogen sind, wie die Schaukel und das Bällebad.
Dies alles jedoch sind nur Nebeneffekte, denn am Wichtigsten sind nach wie vor die Geschwister und Verwandten, die ein soziales Spielen ermöglichen. So wird ganz nebenbei der Tunnel erforscht, die Beine und deren Koordination trainiert, das Bellen und Knurren geübt und auch gelernt wie es ist zu beißen und wie gebissen zu werden
Natürlich sind die Kleinen auch ordentlich gewachsen und haben sich inzwischen zu richtigen kleinen Hündchen entwickelt, die nun auch ganz individuelle Gesichter haben. Betreten wir die Welpenecke, so sind wir entsprechend schnell umringt von kleinen fröhlichen Setternäschen. Und auch alle Besucher werden fröhlich begrüßt und beschnuppert. Schnell probieren sie dann ihre nagelneuen Zähnchen an den Kleidungsstücken und Körperteilen aus, was auch jetzt schon manchmal recht unangenehm werden kann.
49. Tag: Bewegungstechnisch hat sich wirklich viel getan. Inzwischen flitzen unsere Minis schon fleißig durch ihren Garten. Sie hüpfen auf die Wippe, springen mutig ins und durchs Bällebad und haben ihren Spaß an der großen Schaukel. Auch der Tunnel ist natürlich ein großes Highlight und natürlich genießen die Kleinen auch die Spiele und Raufereien miteinander. Die ersten Touren in die große weite Welt haben wir auch bereits gemacht und die Kleinen zeigten sich alle sehr offen und fröhlich auch in der fremden ungewohnten Umgebung zeigten.
56. Tag: Die Welpenzeit für unsere Os bei uns in der Zuchtstätte neigt sich erschreckenderweise bereits dem Ende zu. Schon Ende nächster Woche werden uns die ersten Minis verlassen und wenn ich daran denke, dann vermisse ich sie jetzt schon ganz furchtbar.
Abschied
Am Abend des 02.12.2019 war es soweit und unser Tierarztehepaar schlug bei uns auf. Jeder Welpe wurde einzeln eingehend untersucht, abgehört und geimpft. Gleich einen Tag nach dem Tierarztbesuch stand dann auch die Wurfabnahme und unsere Aufzuchtstätte und die kleinen und großen Hunde wurden unter die Lupe genommen. Damit liegen uns nun auch die Dokumente für unsere Minis vor und den baldigen ersten Auszügen steht nichts mehr im Wege.
Viel zu schnell ist die Zeit der Aufzucht vergange und wir werden jeden einzelnen Zwerg vermissen. Wir freuen uns aber auch auf eine wunderschöne Zeit mit Orinthia, die unser Rudel verstärken wird und wünschen allen ein gesundes, schönes und langes Leben voller wunderbarer Erlebnisse und hoffentlich vielen Wiedersehen mit uns.
Eyecatcher Keevan of wineyard | Eyecatcher Grace of wineyard |